Erfahren Sie, wie Sie gegen zu hohe Feuchtigkeit und trockene Luft vorgehen können. Beides kann zu Schäden an Ihrem Haus führen.
Einführung
Wenn die Luftfeuchtigkeit in Ihrem Haus zu hoch oder zu niedrig ist, kann dies zu unangenehmen Lebensbedingungen führen und Ihr Haus nachhaltig schädigen.
Hohe Luftfeuchtigkeit verursacht zu viel Feuchtigkeit und Kondensation, was potenziell zu Schimmel oder Fäulnis führt, wohingegen niedrige Luftfeuchtigkeit mit der schnellen Verbreitung von Krankheiten wie einer Erkältung oder Viren wie dem Grippevirus und sogar[1] Covid-19 in Verbindung gebracht wird.[2]
In diesem Blogbeitrag gehen wir darauf ein, wie eine zu hohe oder zu niedrige Feuchtigkeit zu Schäden an Ihrem Haus, Ihrer Einrichtung und anderen Gegenständen führen kann. Wir erörtern, wie Sie bestehende Probleme angehen und sicherstellen können, dass in Ihrem Haus die richtigen Bedingungen herrschen, um solche Schäden zu verhindern.
Was ist Feuchtigkeit?
Kurz gesagt ist Feuchtigkeit die Konzentration des in der Luft vorhandenen Wasserdampfes, während die relative Feuchtigkeit die Wassermenge in der Luft im Verhältnis zur maximalen Wasserdampfmenge angibt. Wenn beispielsweise die Luftfeuchtigkeit im Freien 100 % erreicht, kann die Luft das Wasser nicht mehr aufnehmen und es beginnt zu regnen.
Bei höheren Temperaturen kann die Atmosphäre mehr Wasserdampf aufnehmen, so dass die relative Luftfeuchtigkeit in der Regel sinkt, wenn man die Heizung in einem Raum aufdreht. Es gibt jedoch viele verschiedene Faktoren, aufgrund derer diese Werte variieren können.
Wäsche trocknen, ein Topf mit kochendem Wasser oder ein heißes Bad haben in der Regel einen Anstieg der Luftfeuchtigkeit zur Folge, während die richtige Belüftung eines Raumes zu einem Absinken der Luftfeuchtigkeit führt, auch wenn die Luft dadurch kühler wird.
Untersuchungen der Building Science Corporation ergaben, dass Feuchtigkeit von 70 % oder mehr ernsthafte Schäden am Eigentum verursachen kann.[3] Die britische Organisation Health and Safety Executive empfiehlt eine relative Luftfeuchtigkeit in Innenräumen von 40-70 %[4]. Andere Experten empfehlen hingegen einen Wert von 30-60 %[5]. Viele Menschen empfinden eine Luftfeuchtigkeit von 30-60 % als am angenehmsten, dies istauch der Wert, den Airthings empfiehlt.[6]
Wie zu hohe Luftfeuchtigkeit Ihrem Haus schadet
Wen die relative Luftfeuchtigkeit regelmäßig den Wert von 60 % übersteigt, kann es zu gravierenden Problemen in Ihrem Haus führen. Ab diesem Wert können Schimmel und Mehltau entstehen und zu viel Feuchtigkeit verursacht Fäulnis, die Ihr Hab und Gut beschädigen kann. Lassen Sie uns auf einige mögliche Probleme schauen.
Schimmel- und Mehltau
Diese mikroskopisch kleinen Pilze sind überall um uns herum. In feuchten Teilen des Hauses finden sie die perfekten Bedingungen, um sich auf Oberflächen anzusiedeln und dort zu wachsen. Schimmel zeigt sich gewöhnlich in Form von weißen oder grauen Flecken, die sich auf Oberflächen wie Duschvorhängen, Fensterbänken oder Fliesen bilden, während Schimmel schwarz oder dunkelgrün ist und tiefer in Baumaterialien eindringen kann.7
Schimmelpilze verursachen Gesundheitsprobleme, z. B. Asthma bei Kindern, und lösen Allergien aus. Laut einer Studie des Berkeley National Laboratory ist fast ein Fünftel der Asthmafälle auf Feuchtigkeit und Schimmelpilzeinwirkung in der Wohnung zurückzuführen.[8]
Wenn das Wachstum von Schimmelpilzen nicht kontrolliert wird, kann der Pilz die Grundlage auf der er wächst zerstören, da er nach und nach diese Materialien verdaut. Dies kann zur Folge haben, dass Sie Gegenstände wie Ihre Einrichtung, Bücher, Teppiche oder Plüschtiere wegwerfen müssen. In noch gravierenderen Fällen greift der Pilz auch Decken oder Wände an und zerstört die Tragfähigkeit von Gebäuden.[9]
Beschädigte Farben und abblätternde Tapeten
Wenn Sie nichts gegen eine zu hohe Luftfeuchtigkeit unternehmen, sammelt sich Kondenswasser vorrangig an den Wänden Ihres Hauses. Dies ist besonders bei Außenwänden der Fall, da hier warme, feuchte Luft auf eine kühlere Oberfläche trifft.
Abblätternde Farbe oder sich kräuselnde Tapeten sind Zeichen für zu viel Feuchtigkeit in der Wohnung. Sie sollten hier auf keinen Fall die Wand einfach überstreichen oder neu tapezieren, ohne der Ursache auf den Grund zu gehen. Die Feuchtigkeit würde bleiben.
Verrottende Möbel, Böden und Einrichtungsgegenstände
Zu viel Feuchtigkeit im Haus aufgrund hoher Luftfeuchtigkeit kann Holz schädigen, entweder durch Flecken und Schimmelwachstum oder schließlich durch schwerwiegendere Fäulnis. Je näher sich Möbel an Außenwänden befinden, desto schneller steigt das Risiko, dass sich dort Kondenswasser ansammelt.
In den schlimmsten Fällen, wenn ein Problem mit zu viel Feuchtigkeit über einen längeren Zeitraum anhält, kann es zu irreversiblen Schäden an Hartholzböden, Fensterrahmen und anderen Holzbeschlägen führen.
Beschädigte Wände und Mauerwerk
Die Wände Ihres Hauses sind in der Regel mit Luft-/Dampfsperren versehen, die verhindern sollen, dass warme, feuchte Luft an die Oberfläche dringt. Aber auch solche Sperren sind nie perfekt.10 Insbesondere bei höheren Temperaturen kann die Feuchtigkeit an Baumaterialien, Kriech- und Kellerräumen kondensieren und zu gravierenden Schäden an der Struktur Ihres Hauses führen.11
Wenn sich der Feuchtigkeitsgehalt in Putz, Balken oder Ständerwerk immer wieder ändert, führt dies dazu, dass Materialien quellen oder sich zusammenziehen. In der Folge kann eine zu hohe Feuchtigkeit zu Rissen führen, die möglicherweise kostspielige Reparaturen nach sich ziehen.
Wie vermeiden Sie eine zu hohe Luftfeuchtigkeit in Ihrem Haus
Die gute Nachricht ist, dass Sie mit wenigen einfachen Schritten und mit Hilfe hochwertiger Informationen der zu hohen Luftfeuchtigkeit in Ihrem Haus begegnen können.
Die Dinge, die wir alle alltäglich zuhause tun: Wäsche waschen, baden oder duschen, kochen und sogar atmen, erzeugen Feuchtigkeit. Wir können aber mögliche Probleme mit Feuchtigkeit im Haus begrenzen, indem wir sie minimieren und entweichen lassen.
Zunächst sollten Sie sicherstellen, dass kein Wasser in Ihr Haus eindringen kann. Kontrollieren Sie regelmäßig Ihr Dach und das Mauerwerk, insbesondere nach Stürmen.
Gewährleisten Sie, dass Ihr Haus gut belüftet wird. Öffnen Sie hierzu einfach ein Fenster, aber nutzen Sie auch Ventilatoren oder eine Klimaanlage. Dies ist besonders in Räumen wie der Küche, dem Waschraum und dem Badezimmer notwendig. Nutzen Sie die Dunstabzugshaube, wenn Sie kochen und schalten Sie im Badezimmer oder der Waschküche die Belüftung ein.
Feuchtigkeit verursacht weniger Probleme, wenn Ihre Wohnung richtig und gleichmäßig beheizt bleibt. Versuchen Sie, eine relativ konstante Temperatur beizubehalten. Das kann bedeuten, dass Sie den Thermostat etwas herunterdrehen, die Heizung jedoch länger eingeschaltet lassen. So hat die warme Luft weniger Gelegenheit, abzukühlen und zu kondensieren.
Vermeiden Sie es, Ihre Wäsche drinnen zu trocknen, wenn Sie mit zu hoher Feuchtigkeit kämpfen. Nasse Handtücher oder andere Gegenstände an Heizkörpern aufzuhängen ist eine gängige Praxis, bei der jedoch durch das Verdunsten Feuchtigkeit erzeugt wird und damit das Risiko von Feuchtigkeitsschäden in Ihrem Haus erhöht.
Zuletzt sollten Sie Raumluftqualitätsmonitore installieren. Diese warnen Sie bei möglichen Problemen und Sie erhalten historische Daten, anhand derer Sie erkennen können, wenn ein dauerhaftes Problem entsteht. Feuchtigkeitssensoren sind ein wesentlicher Bestandteil jeder Luftqualitätsüberwachung, da sie ein detailliertes Bild potenzieller Probleme in Bezug auf die Feuchtigkeit in Ihrem Haus liefern. Mit nur wenigen, einfachen Maßnahmen beugen Sie Problemen vor und optimieren die Bedingungen in Ihrem Haus.
Gehen Sie gegen zu hohe Feuchtigkeit in Ihrem Haus vor
Was können Sie dagegen tun, wenn Sie bereits wissen, dass Sie in Ihrem Haus Probleme mit zu hoher Luftfeuchtigkeit haben? Mit vielen der vorbeugenden Maßnahmen können Sie auch effektiv gegen bereits bestehende Probleme vorgehen.
Am wichtigsten ist die Belüftung. Das wirksamste Mittel ist es, regelmäßig die Fenster zu öffnen. Eine dauerhaftere Lösung könnte es sein, eine Klimaanlage zu installieren, damit die Luft durch Ihr Haus zirkuliert und die Feuchtigkeit abtransportiert wird. Alternativ können Sie einen Luftentfeuchter aufstellen, der der Luft Feuchtigkeit entzieht, wodurch die Luftfeuchtigkeit sinkt.
Wenn Sie in Ihrem Badezimmer oder Ihrer Waschküchen keine wirksamen Dunstabzugshauben haben oder diese Dunstabzugshaube in Ihrer Küche nicht gut funktioniert, sollten Sie diese Geräte reparieren oder ersetzen. Achten Sie darauf, dass Waschmaschinen und Wäschetrockner richtig angeschlossen und belüftet werden, damit die Feuchtigkeit wie gewünscht entweichen kann.
Wie zu niedrige Feuchtigkeit Ihr Haus schädigt
Bis auf welchen Wert sollten Sie die Luftfeuchtigkeit senken? Wie bereits erwähnt, sollte die Feuchtigkeit nicht auf einen Wert unter 30 % sinken. Bei einem niedrigeren Wert können Folgen wie trockene oder juckende Augen, trockene Haut und sich schneller ausbreitende Infektionen entstehen.
Trockene Luft mit einer geringen Feuchtigkeit kann ebenfalls zu baulichen Schäden an Ihrem Haus führen. Holz enthält unter idealen Bedingungen eine gewisse Menge Wasser und in einer zu trockenen Umgebung entweicht diese Feuchtigkeit. Dies kann schwerwiegende Schäden an Böden, Möbeln und Fensterrahmen zur Folge haben. Niedrige Luftfeuchtigkeit kann auch eine höhere statische Elektrizität erzeugen, die sogar elektrische Geräte und Computer beeinträchtigen kann.[12]
Wie vermeiden Sie eine zu niedrige Luftfeuchtigkeit in Ihrem Haus
Um eine niedrige Luftfeuchtigkeit in Ihrem Haus zu vermeiden, sollten Sie Maßnahmen ergreifen, um mehr Feuchtigkeit in die Luft zu bringen. Lassen Sie beispielsweise beim Duschen die Badezimmertür offen, sodass Wasserdampf aus der Dusche entweichen kann. Oder trocknen Sie Ihre Wäsche im Haus. Sie könnten die Heizung herunterdrehen oder eine Kanne Tee auf dem Herd kochen. Außerdem können Sie Topfpflanzen aufstellen, da sie Feuchtigkeit an die Luft abgeben. Mit all diesen Maßnahmen erhöhen Sie die Luftfeuchtigkeit in Ihrem Haus. Achten Sie jedoch darauf, es nicht zu übertreiben. Schließlich möchten Sie keine zu hohe Feuchtigkeit haben.
Wie vermeiden Sie eine zu niedrige Luftfeuchtigkeit in Ihrem Haus
Wenn Sie anhaltend trockene Luft haben, sollten Sie die Installation einer Klimaanlage oder eines Luftbefeuchters in Erwägung ziehen, um die Bedingungen zu verbessern. Um sicherzustellen, dass Sie die richtige Maßnahme ergreifen, und um zu vermeiden, dass Sie zu weit gehen und die Luftfeuchtigkeit zu sehr steigt, müssen Sie die Luftqualität in Ihrem Haus verstehen.
Mit einem Raumluftqualitätsmonitor erhalten Sie in Echtzeit- und historische Daten über Feuchtigkeit sowie weitere Daten, anhand derer Sie genau erkennen, wo Probleme bestehen und was diese möglicherweise verursacht haben kann.
DIE WICHTIGSTEN FAKTEN IN KÜRZE
- Eine Luftfeuchtigkeit von über 60 % kann Schimmelpilz begünstigen und Möbel, Tapeten, Farben, Fußböden und Mauerwerk beschädigen.
- Um gegen Probleme mit zu hoher Luftfeuchtigkeit vorzugehen, sollten Sie Ihr Haus richtig heizen, lüften und feuchtigkeitsbildende Aktivitäten auf ein Minimum beschränken.
- Eine zu niedrige Luftfeuchtigkeit lässt Holz schrumpfen, wodurch Möbel, Fußböden und Fensterrahmen beschädigt werden können. Zudem kann sie Elektrogeräte beeinträchtigen.
- Richtiges heizen und lüften kann dazu beitragen, Probleme mit niedriger Luftfeuchtigkeit in den Griff zu bekommen, während ein Luftbefeuchter verhindert, dass die Luft zu trocken wird.
- Mit einem Raumluftqualitätsmonitor erhalten Sie detaillierte Daten über die Luftfeuchtigkeit, so dass Sie gegen Probleme vorgehen und Schäden an Ihrem Eigentum vermeiden können.