Der letzte Teil unserer dreiteiligen Reihe behandelt eine entscheidende Frage: Wie können wir vorhandene Gebäude energieeffizienter machen?
Die Antwort? Sanierung.
Es gibt zwei Möglichkeiten, Gebäude durch Sanierung energieeffizienter zu machen: bauliche Maßnahmen und intelligentere Energienutzung.
Bauliche Maßnahmen müssen für Eigentümer von Wohn- und Gewerbeimmobilien nicht kompliziert sein. Teilen Sie diese einfach in einzelne Phasen auf: schnelle Maßnahmen, Gelegenheiten und umfassende bauliche Maßnahmen.[1]
Beginnen Sie mit den schnellen Maßnahmen. Hierzu gehören der Einsatz energiesparender Leuchtmittel, das Füllen von Fugen zwischen Dielen und der Einbau von Wärmepumpen (die effizienter und kostengünstiger sind als elektrische Heizkörper).[2]
Gelegenheiten sind Maßnahmen, die Sie durchführen können, wenn ohnehin ein Austausch oder eine Reparatur erforderlich ist. Beispiele hierfür sind der Einbau von Fensterdichtungen bei Wartungsarbeiten oder der Einsatz von reflektierender Wandfarbe (sodass Innenräume weniger stark auf künstliche Beleuchtung angewiesen sind).
Umfassende bauliche Maßnahmen sind die Sanierungsprojekte mit dem höchsten Zeit- und Arbeitsaufwand. Hierzu zählt in der Regel die nachträgliche Wärmedämmung an Böden oder Wänden.[3]
Mit Sanierungsmaßnahmen lässt sich die Energieeffizienz in der Regel gut verbessern. Einige Unternehmen können davon jedoch keinen Gebrauch machen. Bauliche Maßnahmen sind oft keine Option, wenn die Räumlichkeiten nur gemietet werden. Im weiteren Verlauf, erfahren Sie, was Sie trotzdem tun können ...
Intelligentere Energienutzung ist ein wichtiger und zudem relativ einfacher Schritt für alle Unternehmen.
In den meisten Gewerbeimmobilien werden Heizung, Belüftung und Klimaanlage über Zeitschaltuhren oder manuelle Bedienelemente gesteuert. Das ist jedoch ineffizient und teuer. Da Faktoren wie wechselnde Arbeitszeiten, Gleitzeitmodelle und Fluktuation in Echtzeit unberücksichtigt bleiben, werden Anlagen häufig genutzt, obwohl sie überhaupt nicht benötigt werden.
Eine Möglichkeit, dieses Problem zu lösen und Energiekosten zu sparen, besteht in der Anschaffung gebäudespezifischer Raumluftqualitätslösungen: Insbesondere betrifft dies intelligente Raumluftqualitätsmonitore, die dafür sorgen, dass Energie nur dann verbraucht wird, wenn dies auch erforderlich ist.
Beispielsweise konnte Proptech Bergen seine Energiekosten um 20 % reduzieren, einfach durch die Absenkung der Nacht- und Wochenendtemperatur um vier Grad. Die Fallstudie finden Sie hier.
Wie funktionieren die Luftqualitätslösungen? Kurz gesagt, liefern die intelligenten Monitore Daten zur Raumbelegung, die zur automatischen Steuerung von Heizung, Lüftung und Klimaanlage (HLK) verwendet werden können. Die Airthings for Business-Lösung ist auf Ihren Bedarf und die Art Ihrer Immobilie zugeschnitten. Laut einer Studie der University of Alberta können Unternehmen, die Belegungsdaten effektiv zur Senkung des Energieverbrauchs nutzen, bis zu 40 % der Kosten für HLK und Beleuchtung einsparen.[4]
Die Monitore erkennen am erhöhten Kohlendioxidanteil in der Raumluft, dass sich Personen in einem Raum befinden und können somit gezielt die Belüftung einschalten. Im Umkehrfall, also bei geringem CO2-Anteil, kann das System herunter geregelt werden. Das senkt nicht nur den Energieverbrauch, sondern verhindert zudem, dass die Raumluft zu trocken wird.
Die höchsten Kosten beim Betrieb von Gebäuden verursachen Heizung und Klimaanlage.[5] In vielen Gebäuden laufen diese Systeme ungeregelt die ganze Woche, was die Energierechnungen sinnlos in die Höhe treibt. Belegungsdaten verhindern dies, da anhand von diesen Heizungen und Klimaanlagen ein- (sobald Personen anwesend sind) und ausgeschaltet (nachdem diese die Räume verlassen haben) werden können. Für die Beleuchtung gilt dasselbe Prinzip.
Durch die optimale Nutzung von Echtzeitdaten können Unternehmen ihren Energieverbrauch senken, ein optimales Arbeitsumfeld schaffen, die Kohlendioxidemissionen reduzieren und selbstverständlich Kosten sparen.
Hier finden Sie weiterführende Informationen zum Thema:
[1] https://www.nationaltrust.org.uk/features/why-retrofit
[2] https://www.forbes.com/sites/reginacole/2021/04/28/dont-tear-down-that-old-building-retrofit-for-energy-efficiency/
[3] https://www.greenspec.co.uk/building-design/retrofit-essentials/
[4] https://www.researchgate.net/publication/325373834_Data-Driven_Models_for_Building_Occupancy_Estimation
[5] https://assets.publishing.service.gov.uk/government/uploads/system/uploads/attachment_data/file/739699/180718_Business_Energy_Statistical_Summary_-_final_version.pdf